von Susanne Siegel
Silvester in Australien, Costa Rica, Bolivien und Afrika
Happy new year 2022!

Auch Mystisches zwischen den Jahren ...
Hier im Allgäu - dem Sitz des WIGWAM Büros - ist seit jeher die Zeit zwischen den Jahren etwas ganz besonderes. Es ist die Zeit der Mystik, die Zeit wo der Schleier zwischen Heute und Vergangenheit sehr dünn ist. Schon immer wird um diese Zeit Haus und Hof geräuchert, es gibt zahlreiche Regeln zu beachten, den Verstorbenen wird eine Kerze angezündet, und, und, und ....und immer ist es eine sehr intensive Zeit für Freunde und Familie. Gearbeitet wird dabei nur das Nötigste.
Das fantastische zwischen den Jahren ist, daß es in fast allen Ländern ähnliche mystische Zeremonien und Rituale gibt. Geräuchert wird weltweit. Gefeiert wird weltweit. Die Zeit für gute Kontakte und sympathische Gespräche ist so wichtig. Weltweit. Wir sind eine Gemeinschaft auf einem Planeten. Das verbindet uns.
Für uns als Naturreiseveranstalter mit einer auf Werte basierender Philosophie, ist es immer wieder erstaunlich, wie ähnlich sich die verschiedenen Völker im Grunde doch sind. Familie, Freundschaft, Liebe, Glück - überall gleich. Großartig!
Advent, Weihnachten und Silvester wird unterschiedlich gefeiert, und doch dreht sich immer alles um Familie, Freunde und gutes Essen.
Aller guten Dinge sind 3
Nach den Advents- und den Weihnachtsbräuchen in den unterschiedlichsten WIGWAM-Reisedestinationen, fehlen noch die Traditionen, um das alte Jahr zu verabschieden und hoffnungsvoll in ein neues Jahr 2022 zu starten! Kommen Sie mit mir auf eine kleine Silvesterreise rund um den Globus.
Wo rutscht man als erstes ins neue Jahr? Kiribati und dann Australien
Das erst Land, welches in das neue Jahr übertritt, sind die Line-Inseln (Kiribati). Im Südpazifik feiern die Bewohner schon 13 Stunden vor uns Silvester! Und 10 Stunden eher begrüßt man an der Ostküste von Australien das neue Jahr. Ein spektakuläres Event, das man nicht verpassen sollte, wenn man zufällig gerade in Sydney ist: das Feuerwerk um Mitternacht. Von der Harbour Bridge aus steigt ein 12-minütiges Feuerwerk, das seinesgleichen sucht! Ich selbst hatte das Glück, im Jahr 1999 noch in Sydney zu wohnen. Dieses Silvester zur Jahrhundertwende werden wahrscheinlich sowieso die meisten niemals vergessen...zu meinem Glück hatte mich meine Freundin eingeladen, die Silvesterparty auf einem Schiff direkt vor der Harbour Bridge mit zu feiern! Ihrem Papa und dessen Firmenboot sei Dank...

In Australien sind private Feuerwerke verboten!
Zum einen hat Australien somit eines der schönes Feuerwerke weltweit zu bieten. Auf der anderen Seite ist aber privates Schießen und Böllern sogar verboten. Da wir uns am 31. Dezember hier im Hochsommer befinden, herrscht absolute Trockenheit. Ein unkontrolliertes Schießen wäre somit viel zu gefährlich. Zu schnell könnten sich massive Buschfeuer auslösen. In den größeren Städten werden jedoch schon große Feuerwerke veranstaltet.
Weit verbreitet ist in Australien, dass man am "New Year´s Eve" zusammen mit Familie und Freunden in Restaurants feiert. Dort gibt es tolle Buffets oder Menus, meist auch mit Live-Musik. Und aufgrund der heißen Temperaturen finden auch unzählige Open Air Partys statt.
Nicht nur an Silvester ist Sydney ein absolutes Highlight! Ich empfehle daher noch ein paar Tage am Ende der Reise Terra Australis dranzuhängen, um sich von dieser besonderen Stadt verzaubern zu lassen!
Ein BBQ darf natürlich nicht fehlen
Bei den "Aussies" darf ein Picknick mit ausgedehntem BBQ natürlich auch an Silvester nicht fehlen. Viele suchen sich dafür auch z.B. einen Platz in einem öffentlichen Park und feiern dort zusammen. Ein Unterschied zu Europa ist hier allerdings, dass man in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken darf. Bei wem dies nicht fehlen darf feiert eben privat Zuhause.

Silvester im Outback
Wer lieber ohne großen Trubel und Feuerwerke in das neue Jahr starten möchte, für den wäre Silvester im Outback ein besonderer Tipp! Auch hier tun sich Familie und Freunde zusammen und feiern eine Party mit BBQ, über einem leuchtet der endlos erscheinende Sternenhimmel. Und außen herum herrscht eine unfassbare Ruhe!
Auf unserer Australien Reise können Sie ebenfalls das Outback erleben, dazu noch den berühmten Ayers Rock, das Great Barrier Reef und vieles mehr!

Lateinamerikaner und der Jahreswechsel
In der lateinamerikanischen Kultur, im besonderen in Costa Rica, herrscht ein starker Bezug zwischen Glück und göttlicher Vorsehung. Die Ticos (so nennt man die Einwohner Costa Ricas) glauben fest daran, dass das Leben für jeden einzelnen etwas bereithält. Diese Mystik in der Silvesternacht ist ganz stark zu spüren und setzt sich durch alle Bevölkerungsschichten durch. Der Vorsatz für´s neue Jahr lautet: noch härter zu arbeiten und dafür mit noch mehr Glück belohnt zu werden.
Feliz Año Nuevo in Costa Rica!
Wenig überraschend, feiern auch die Costaricaner am liebsten mit Familie und Freunden in das neue Jahr. Es wird ausgiebig zusammen gegessen und meist auch getrunken. Eine lokale Tradition (wie auch in einigen anderen lateinamerikanischen Ländern) ist das Traubenessen: es werden 12 Trauben nacheinander gegessen (am besten, man schafft dies innerhalb von 12 Sekunden!). Jede einzelne steht für einen Monat im neuen Jahr. Und natürlich wünscht man sich bei jeder einzelnen auch etwas. Manche Ticos zählen auch die Samen der Trauben, und spielen dann mit diesen Zahlen Lotto.

Costa Rica - auf die Unterwäsche kommt es an
Ein anderer Brauch ist es in Costa Rica, bei der Auswahl der Kleidung auf die richtigen Farben zu achten. So steht z.B. gelbe Unterwäsche dafür, dass man im kommenden Jahr viel Glück in sein Leben ziehen wird. Grüne Unterwäsche steht hingegen dafür, viel Geld anzuziehen. Wer noch nach seinem Seelenverwandten sucht, der sollte auf jeden Fall rote Unterwäsche an Silvester tragen. Viele hängen sich aber diese Farben in Form von Bändern an die Haustüre, um sich Glück, Geld und Liebe im neuen Jahr ins Leben zu ziehen.
Dann gibt es noch die Tradition, sich einen Topf mit Wasser über die Schulter zu werfen. So glaubt man, die schwierigen Zeiten des vergangenen Jahres hinter sich zu lassen und frisch ins neue Jahr starten zu können.
Karnevalsumzüge in San Jose
In der Hauptstadt San José werden farbenfrohe Karnevalsumzüge mit rhythmischen Klängen veranstaltet. Wer lieber abseits vom Trubel feiert oder nah an der Küste wohnt feiert natürlich um Mitternacht am Strand, wo es oftmals Feuerwerke zu bestaunen gibt. In Zapote gibt es außerdem eines der berühmtesten Feste in Costa Rica. Die "Fiesta Zapote" startet schon am Weihnachtsnachmittag und geht bis zum Silvesterabend. Bei Tanz, Musik, Stierkämpfen, Trinken, traditionellem Essen, Fahrgeschäften und Spielen ist allerhand geboten!
WIGWAM hat übrigens ein paar Costa Rica Reisen im Angebot - auch über Silvester! Und wer sein ganz persönliches Silvester in San José oder am Strand erleben möchte, kann sich ganz unkompliziert von uns eine Privatreise Costa Rica ausarbeiten lassen.
In Bolivien gibt es ein Festessen für die Familie
In Bolivien sind einige Traditionen identisch zu denen aus Costa Rica.
Hier werden auch 12 Trauben zu Mitternacht verzehrt. Und die Farbe der Unterwäsche entscheidet auch in Bolivien darüber, ob du im neuen Jahr mit Geld, Liebe oder Glück gesegnet sein wirst. Hierzu gibt es aber noch eine Ausweitung: weiße Unterwäsche steht für Hoffnung und Frieden. Und noch besser ist es, wenn du die Lingerie geschenkt bekommen hast. Es wird aber noch kurioser. Wenn du die Unterwäsche nämlich den ganzen Abend lang verkehrt herum trägst, so wünschst du dir für´s nächste Jahr eine neue Garderobe. Und wenn du sie um Mitternacht auf die richtige Seite drehst, soll das Glück bringen.
Aber vor allem wird in Bolivien so richtig geschlemmt. Zuerst mit Familie und dann mit Freunden. Gut essen und trinken und dazu singen - das ist Silvester in Bolivien.

Das traditionelle Gericht an Silvester ist Schweinefleisch. Dieses symbolisiert Wohlstand und Glück. Meist speist man üppig im Kreise der Familie. Nach Mitternacht ziehen die jungen Leute dann oft weiter und gehen in Kneipen und Diskos. Dort gibt es auch meist spezielle Silvester-Themenpartys. Da Bolivien auf der Südhalbkugel liegt und die Jahreswende in die Sommerferien fällt, fahren viele Familien ein paar Tage in die tropischen Täler oder zum Titicacasee. In ländlichen Regionen werden sogar die politischen Führungskräfte zum Jahreswechsel ausgetauscht. Dies wird mit Zeremonien und Tänze zu Ehren der Mutter Erde Pachamama begleitet.
Geld zählen und mit dem Koffer Gassi gehen
Wer im neuen Jahr gerne vereisen möchte, der geht entweder mit seinem Koffer an Silvester spazieren oder stellt ihn vor die Türe. Stufen auf und ab gehen symbolisieren das gleiche. Und wer reich werden möchte, der zählt um Punkt 24 Uhr Geld.

Bolivien: Die Aymara feiern den Jahreswechsel erst im Juni
In Bolivien gibt es viele indigene Völker, wie zum Beispiel die Aymara. Sie leben im Hochland Boliviens und feiern den Jahreswechsel am 21. Juni, bei uns bekannt als der Tag der Sommersonnwende.
Das Datum bedeutet für die Aymara das Ende der Erntezeit und gleichzeitig der Beginn des Anbaus in der Landwirtschaft. Bereits am Abend des 20. Juni finden Zeremonien mit Cocablättern statt. Die Weisen Yatiris und andinen Priester Amautas bereiten diese an einem Tisch mit Alkohol vor. Sie werden dann der Mutter Erde als Opfer dargebracht.
Die ganze Nacht hält das Volk der Aymara Wache, um am Morgen des 21. Juni die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres zu empfangen.

Silvester im Land Afrika?
Hmmm... Silvester im Land Afrika? Aber Afrika ist doch kein Land, sondern ein Kontinent, werden Sie jetzt verwundert sagen. Ja, das stimmt natürlich. Und ich wollte eigentlich die Silvesterbräuche eines bestimmten afrikanischen Landes hier vorstellen. Es sollte natürlich eine typische WIGWAM-Destination sein. Und sie sollte noch nicht bei den Advents- und Weihnachtsbräuchen vorgestellt worden sein. Wie wäre es denn mit Zambia? "Nichts leichter als das", dachte ich mir.
Keine Detailinfos zu Zambia verfügbar...
Zu meiner großen Überraschung ist es fast unmöglich, typische Traditionen zum Jahreswechsel in Zambia zu finden! Naja, dann ziehe ich einfach noch meinen Trumpf aus der Tasche und frage kurzerhand den WIGWAM-Gründer Ulrich Klose, steckt er doch selbst bestimmt gerade mitten in den Silvestervorbereitungen in Lusaka. Dort befindet sich nämlich unsere sambische Station. Authentischere Infos kann man wohl kaum bekommen.
Nur leider erfahre ich gerade, dass er ausgerechnet jetzt im Heimatdorf seiner sambischen Frau ein paar Tage verbringt - ohne Internet und Handyempfang. Okay, wahrscheinlich feiern sie traditionell. Mit Gesprächen "face to face", gutem Essen und herzlichem Drumherum.
Aber es gibt ja noch Silvester-Traditionen quer durch die Länder Afrikas.
Fast überall in Afrika feiert man den Jahreswechsel
Natürlich feiert man auch in Afrika den Jahreswechsel mit der Familie. Oft werden lange Reisen auf sich genommen, um Angehörige und Freunde zu besuchen. Da fast alle Regionen den gregorianischen Kalender nutzen, feiern die Afrikaner auch am 31. Dezember Silvester. Nur die Uhrzeit ist unterschiedlich, aufgrund der fünf verschiedenen Zeitzonen. In den großen Städten finden Feuerwerke und Lasershows statt, es wird gefeiert bis zum Morgengrauen.
Ziegenfleisch oder Hähnchen
Rituale wie Bleigießen oder Raclette sucht man hier auf dem afrikanischen Kontinent freilich vergebens. Dafür ist der Abendgottesdienst sehr wichtig. Danach wird zusammen gegessen, je nach Region Ziegenfleisch oder Hähnchen.
In Ostafrika ist teilweise auch das Ziegenschlachten schon ein Teil des Silvesterrituals. Zu dem traditionellen Menu gibt es Kartoffelbrei und Bohnen, und einen leckeren Bananenwein! In überwiegend muslimisch geprägten Ländern wie z.B. Mali gibt es an Silvester meistens Hühnchen. Dies ist ein wahrer Luxus in ärmeren Regionen, welcher man sich nur am Neujahrsfest gönnt.

Südafrika feiert am größten
Wirklich große Silvesterfeiern in Afrika gibt es eigentlich nur in Südafrika. In Kapstadt hat man die Auswahl zwischen rauschenden Festen am Hafen, Open-Air-Konzerten oder auf einer einsamen Bergspitze. Dazu gibt es Shows von Straßenkünstlern und Zirkusdarstellern. Außerdem feiert man hier am 01. und 02. Januar in Kapstadt mit einem bunten Karneval und ausgefallenen Kostümen, weiß geschminkten Gesichtern, Trommeln und lauter Musik. Der "Ministrel Carnival" kommt ursprünglich von der Zeit der Sklaverei. Hier stehen sowohl die Farbigen, die von Sklaven aus Westafrika, Madagaskar und Südostasien abstammen, als auch die Ureinwohner der Region und die weißen Siedler im Mittelpunkt. Der Höhepunkt des Festes ist die parade am 02. Januar. Tausende „Ministrels“ feiern tanzend den Jahreswechsel. Übrigens war dieser Tag auch zu Zeiten britischer und holländischer Kolonialisierung die einzige Zeit im Jahr, in der Leibeigene einige Tage frei hatten.
Alles Gute, Gesundheit, Energie und ....
...eine große Portion Lust auf "neue Entdeckungen" weltweit!
Das wünscht Ihnen das ganze internationale WIGWAM Team.