von die WOM-Redakteure
Reisebericht Kluane Nationalpark im Yukon in Alaska
Kluane Lake: unberührte Perle im Yukon Territorium

Der Kluane Lake in Alaska, ein türkisblauer See fast so groß wie der Bodensee. Aber in der abgelegenen Wildnis des Yukon gibt es am Ufer des fast 70km langen Sees keine 250 Menschen. Der „first nation“-Stamm der Southern Tutchone lebt hier seit Jahrtausenden. Aber es bleibt überwiegend Wildnis. Schon bei meiner allerersten Fahrt entlang des Alaska Highway, der sich am westlichen Ufer teils spektakulär entlangzieht, war ich restlos begeistert.
Kluane National Park
Besonderes Highlight ist für mich immer die Station des Kluane Nationalparks im Südwesten. Seit 1980 gehört er zum UNESCO Weltnaturerbe. Hier kommen die Berge ganz nah an den See. Artenreiche Flora und Fauna, die größte Grizzly Population des Yukon Territoriums und im Hintergrund vergletscherte Eisriesen. Wow, was willst du mehr?
Begegnung mit Grizzlys
Was für faszinierender Kontrast. Schon oft bin ich hier beim Wandern den Grizzlies begegnet. Von den erhöhten Bergrücken bietet sich oft ein guter Blick in die tief eingekerbten Bachläufe. Diese kommen zahlreich von den Berghängen und werden auch von den Bären als beliebter „Wanderweg“ benutzt. Bitte immer aus sicherer Entfernung beobachten ;-). Das Risiko in unserer Gruppe ist aber gering, da wir ja nicht als Einzelperson unterwegs sind. Aber es bleibt ein Nervenkitzel diese Kraftpakete in freier Wildbahn zu beobachten, das kann ich euch versprechen.


Jede Wanderung auf einfachen Pfaden im Nationalpark oder im weglosen Gelände entlang von Bachläufen über bebuschte Hügel oder in der Bergtundra ist einfach ein Naturgenuss. Die Natur begleitet mich bei jedem Schritt.

Manchmal gibt es kleinere und größere Herausforderungen. Dichtes Gebüsch im Bärenland, steile Böschungen, kleine Flussquerungen… aber gemeinsam meistern wir das! Die Gruppe kann viel, was ich alleine nicht schaffe. Und der Reiseleiter ist ja schließlich auch dabei.


Spektakulärer Rundflug
Jedes Mal, wenn ich hier bin, fiebere ich auch einem Rundflug mit den Buschpiloten entgegen. Starten auf einer kurzen holprigen Schotterpiste bis die kleine Propellermaschine abhebt. Langsam steigt der Adrenalinpegel beim Schütteln und Dröhnen der Maschine…bis sie abhebt und nach oben zieht.

Oder fast noch spektakulärer: Starten vom Ufer mit einem „float“, so werden die Wasserflugzeuge genannt. Langsam gleitet die Maschine auf dem Wasser entlang und erhebt sich dann allmählich in die Lüfte. Und dann habe ich die Vogelperspektive über eine faszinierende Naturlandschaft. Auf in die Lüfte des größten nichtpolare Gletschergebiets der Erde! Augenblicke, die sich fest in mein Gedächtnis brennen.

Sicher zu sehen bekomme ich:
- das funkelnde Wasser des Sees
- riesige Gletscher, die sich wie Förderbänder in die Täler schieben
- eine vom Eis freiwerdende, chaotische Landschaft aus Moränen, Schotter, Sandflächen und ungebändigten Wasserläufen
- die glitzernden Bergriesen bis hin zum Mount Logan, Kanadas höchstem Berg

Das sind die Dinge, die mir jedes Mal geboten werden. Und mit ein bisschen Glück erspäht der Pilot eine Herde Dall Schafe. Die weißen Kletterer spazieren elegant entlang ausgesetzter Grate. Oder einen Grizzly, der gerade genüsslich Soap- und Blueberries verspeist. Ich kenne viele Buschflüge zwischen Beringmeer, Alaskas Westküste, Denali und hier, aber keiner begeistert mich jedes Mal aufs Neue wieder so wie dieser.
Unvergleichliche Atmosphäre
Und am Lagerfeuer klingt der Tag gemütlich aus. Je nach Reisezeit ist es auch hier bis spät in die Nacht hell und dämmrig. Die Sonne geht im Sommer nur kurz unter. Atemberaubende Lichtstimmungen und Reflexionen im Wasser des Kluane Lakes machen die Dämmerung zu einem Farbenspektakel. Ich liebe diesen Kontrast von Lichtreflexionen. In der Stille der Dämmerung entlang des Seeufers spazieren. Das Fireweed gibt ein wunderschönes Motiv im Abendlicht. Vielleicht kommt auch ein Bär zum „gute Nacht-Sagen“ am Ufer des Sees entlangspaziert. Ausgeschlossen ist das nicht, ich habe das alles schon erlebt.

Für Sie an der Tastatur: Tobias Metzger

Tobias war nach seinem Studium 6 Jahre lang von 1994-2000 in den „Geburtsjahren“ von Wigwam „fulltime“ als feste Bürokraft, auf Messen und am allerliebsten auf Reisen unterwegs. Von Hawaii bis Kamtschatka, vom Südwesten der USA zur Ostküste Kanadas, kreuz und quer in Australien, Ostafriika und im „Grizzlyland“ Alaska/Yukon - hier kennt er sich aus! Danach als Lehrer am Gymnasium tätig, aber immer wieder auch in den Sommerferien auf Reisen für Wigwam auf Achse. Aus Leidenschaft in der Natur mit Menschen unterwegs. Die Faszination für beeindruckende Landschaften, Wildnis und andere Kulturen lässt sich einfach nicht unterkriegen.
Alaska für Kurzentschlossene
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Für alle Alaska Reisen und Fragen hierzu kontaktieren Sie gerne unser Alaska-Team Hendrik Lehmkuhl und Freddy Hipp.