von die WOM-Redakteure
Reisebericht über Namibias wilder Norden
Ausführlicher Reisebericht über das Damara- und Kaokoland

Unser langjähriger Reiseleiter Reinhard Stracke* nimmt Sie mit auf ein Reiseabenteuer nach Namibia
Ich hatte schon einige Gruppenreisen mit Wigwam-Tours im südlichen Afrika unternommen, darunter auch zwei eindrückliche Reisen in Namibia. Mit den Reisen „Kap- Kalahari“ und „Wellness Wüste“ hatte ich die großartigen weiten Landschaften Namibias kennen gelernt. Die vielfältige Tierwelt Namibias zeigte sich nicht nur im Etosha- oder dem Kgalagadi Transfrontier-Park sondern auch abseits der Parks unterwegs im Damaraland und im angrenzenden Kaokoland im Norden Namibias.
So entstand der Wunsch auch den weniger besuchten wilden Norden Namibias kennen zu lernen. Hier galt das Interesse neben dem Hoanib-Flussbett, besonders dem kaum erschlossene Kaokoveld mit den Himbas und den einsamen weit abgelegenen Trockenebenen von Hartman Valley und dem Marienflusstal bis zum Grenzfluss nach Angola dem Kunene.
Mein ausführlicher Reisebericht dieser Namibia-Tour und eindrucksvolle Fotos geben Ihnen vielfältige Eindrücke dieser Reise:

Was erwartet uns?

Als letztes Naturvolk Namibias leben die Himbas halbnomadisierend als Viehzüchter hier in der Nordwest-Ecke des Landes und ein respektvoller Besuch ist dort selbstverständlich. In diesem Gebiet etwa von der Größe von Hessen, gibt es keine Unterkünfte oder gar Lodges und die Wege oder manchmal nur Spuren verlieren sich oft im Sand. Trockenfluss-Überquerungen sind mal nicht ganz trocken oder stellen eine andere Herausforderung dar.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, sind die Befahrung ganzer Trockenflüsse wie der Hoanib, der Huab oder Ugab ein ganz besonderes Highlights, da der Baumbestand aus der Untergrundfeuchtigkeit eine ganze Anzahl von Tieren anzieht und diese Begegnungen sind außerhalb der National Parks ein besonderes Erlebnis. Hier sind es im Besonderen Giraffen, Qryxs, Springböcke und Wüstenelefanten. Auch Rhinos und Löwen sind in den Gebieten an zutreffen, doch ist eine Begegnung ehr selten.
Die klassischen Höhepunkte Namibias sind inzwischen auch für Individualtouristen gut erreichbar. Für Reisen mit Expeditions-Charakter wie in diese wildeste Region im Norden des Landes sind jedoch ganz andere Voraussetzungen erforderlich.


Die richtige Ausrüstung ist unabdingbar
Es war klar, dass wir dieses Gebiet nur mit zwei Allrad Fahrzeugen bereisen konnten. Wir, das sind zwei reiseerfahrene Pärchen und ich. Nur mit zuverlässigen Fahrzeugen und entsprechender Ausrüstung kann man ein Unternehmen dieser Art durchführen.
Mit Wigwam-Tours fanden wir einen entsprechenden Partner, der Touren dieser Art im südlichen Afrika, der Kalahari, dem Richtersveld oder in Botswana durchführt und entsprechende Ausrüstungen und Stationen im südlichen Afrika und Namibia hat. Mit zwei Toyota-Diesel-Landcruiser mit Doppeltank und Zelten wollten wir uns in diese abgelegene Gegend wagen. Die Treibstoffversorgung ist dort oft nur nach großen Distanzen möglich und dann noch unsicher.
Mit großer Freude ging es an die Planung der Routen und da müssen natürlich die verschiedenen Unwegsamkeiten beachtet werden. Wir wollten uns mit den ersten Zeltnächten in der schönen rotbraunen Felslandschaft der Spitzkoppe auf das namibische Outdoor vorbereiten und umstellen.
Es kann losgehen!

Das Ugab-Tal
Vorgesehen war den Ugab durch den Canyon runter zu fahren bis zum Rhino Camp. Der letzte Winter war für Namibia jedoch sehr regenreich, so dass in diesem Jahr eine derartige Befahrung wahrscheinlich erst im Herbst möglich ist. So wählten wir die Strecke um den Brandberg und erreichten das schön gelegene Rhino Camp in der felsigen Ugab-Schlucht am späten Nachmittag.
Am nächsten Morgen dann eine spektakuläre Ausfahrt durch eine Seitenschlucht auf die weite Hochfläche zum Desolation Valley des Huab. Wir sahen den Huab zuerst von den hohen Klippen an denen die Radspuren vorbei führten. Es ist absolut beindruckend wenn man nach langer Fahrt über die braun gelbe hügelige Hochfläche mit dem wehenden trockenen Gras auf einmal das unten liegende sattgrüne Tal und den sich dahin schlängelnde Bach sieht.
Ein absoluter Kontrast zur Wüstenlandschaft. Gleichzeitig signalisiert das vorhandene Wasser aber auch, das eine Überquerung in dem sandigen Untergrund keine einfache Sache wird. Zunächst genossen wir diesen Kontrast, indem wir in dem grünen Tal Grund auf Sand in Ufernähe unser Camp aufschlugen.

Überquerung des Huab Trockenflusses
Die Überquerung des Huab gestaltete sich schwieriger als gedacht, doch letztlich fanden wir eine steinige Stelle bei der es etwas ruppig und zunächst ohne Spuren auf der anderen Seite weiter ging. Auch der Huab bietet bei trockenen Bedingungen eine tolle Möglichkeit den Canyon selbst zu befahren. Das ist aber nur bei absolut trockenen Bedingungen z.B. im Herbst möglich. Der Huab hat tolle rotbraune Felsformationen mit einem grünen Talgrund.
Wir waren nun in der Torra Concession Area, rotbraune Felsen mit Basalt-Türmen wechselten sich mit trocken Grass-Ebenen ab. Einsame Fahrt und nur eine große Springbock-Herde kreuzte unsere Route. Über Wereldesend ging es in die Palmwag Concession Area und zu dem schön gelegenen Campground bei der Palmwag Lodge.

Ein schöner Zwischenstopp unter Palmen und mit einem Pool am Campingplatz. Hier ist unbedingt Diesel Aufnahme erforderlich für die nächsten paar hundert Wüsten Kilometer. Weiter geht es durch die Palmwag Concession Area. (Permit in Palmwag) Eine rote Steinwüste mit Tafelbergen wechselte sich mit weiten Trockenwiesenflächen ab. Einzelne Oryx und eine Springbock-Herde trafen wir hier. Von der Küste waberte der Nebel durch die Hunkab-Lücke die Küstenfeuchtigkeit herein. Das erzeugte eine interessante und gänzlich andere Stimmung.
Unser nächster Nächtigungsplatz in der Weite der Landschaft sollte unter einer Felsstruktur sein, wir nannten sie Klippe. Es war ein stimmungsvoller Platz und in der Morgensonne glitzerten die Gräser über die weite Ebene. Weiter ging es durch weiträumige rotbraun verbrannte Steinflächen, mal von Buschwerk oder von einzelne Akazien durchsetzt, näherten wir uns dem Seitencanyon „Mudorib“ der uns später zum Hoanib führte.
Kurz vor der Mündung in den Hoanib unter schönen Schirmakazien richteten wir unser Lager für die kommende Nacht ein, aber es sollte heute noch in den Hoanib gehen.
Der Hoanib - ein besonderer Reisehöhepunkt

Der Hoanib ist zweifellos einer der Highlight der Tour. Durch ein Vorkommen an Untergrundwasser gibt es hier einen großen Baumbestand, darunter auch Exemplare von
Anabäumen, Leadwood, Mopane, Kameldorn sowie Salvadora und Euclea. Genau das ist der Grund dass man hier eine große Anzahl von Wildtieren trifft.
Verschiedene Antilopenarten häufig Oryx, Giraffen, Wüstenelefanten, Springböcke und Strauße sind anzutreffen. Auch Spitzmaul-Nashörner und Löwenrudel soll es geben.
Wir starteten nach dem Mittagspicknick in den unteren Hoanib, in die sogenannte Amspoort-Gorge. Großartige seitliche Schluchtenberge und auch Sanddünen säumen das sandige Flussbett, das jetzt einigermaßen trocken war. Schon bald zeigten sich die ersten Giraffenherden, Oryx und auch große Straußen-Gruppen.
So ging es mehrere Kilometer den Flusslauf hinab, immer wieder mit Kurven und wechselnden landschaftlichen Eindrücken bis zu einer Stelle wo man wegen einer nicht fahrbaren felsigen Engstelle das Flussbett verlassen muss. Wir wählten eine kleine Seitenschlucht um wieder in den Hoanib zu gelangen. Eine durch das Frühjahrs Hochwasser entstandene Kannte musste entschärft werden, wir mussten eine Rampe weg schaufeln.



Tiersichtungen und tolle Abend-Campstimmung
Weiter ging es durch den tollen Abschnitt des unteren Hoanib bis an das Schild welches die Grenze zum Namib Skelettküsten Nationalpark kennzeichnet. Genau in diesem Teil der Amspoort-George, hatte ich vor 3 Jahren Wüstenelefanten getroffen. Sie sind kleiner und andersfarbig, eher braun als ihre Brüder in den großen Nationalparks. Dieses Glück hatten wir diesmal nicht. Hier drehten wir um und fuhren die Schlucht hinauf bis zu unserem Seitencanyon und Camp.
Ein anderer Blick dabei wieder viele Tiere, vielleicht die gleichen wie bei der Herfahrt aber nun in anderem Setting und in abendlichen Licht vor der Fels- und Dünenlandschaft. Begeistert kehrten wir zu unserm Camp zurück und die Stimmung war wieder großartig über das Heute Gesehene und Erlebte. Wie immer Sternenklar und stimmungsvoll unter der Akazie knisterte bald das Lagerfeuer. Wir glaubten zwar nicht dass wir Löwen treffen würden, aber bei der Anzahl der Wildtiere, soll es hier tatsächlich Löwenrudel geben.
Am nächsten morgen grasten unweit vom Camp eine Gruppe Springböcke die uns beim Frühstück beobachteten. Früh ging es wieder in den Hoanib Canyon den wir heute flussaufwärts befahren und durch den „Ganamub Canyon“ nördlich verlassen wollten. Die gleichen tollen landschaftlichen Eindrücke wie am Tag zuvor, zum Teil mit mehr grünem Buschwerk und gelben Blumen offensichtlich von dem erst kürzlich verschwundenen Regen.
Kurz vor der Abzweigung kommt man zum Gate des Hoanib. Eine Engstelle wo das ganze Wasser durch muss, wenn der Hoanib mal nach heftigen Regenfällen im Oberlauf abkommt. Wir wollten diesmal den Ganamub befahren, nachdem ich den Hoanib von Sesfontein bis hierher schon kannte. In landschaftlicher Schönheit sind beide Abschnitte ähnlich, der Hoanib hat aber im Einfahrtsbereich von Sesfontein für 3-4 km ekeligen Mehlsand. Man muss höllisch aufpassen unter diesem Mehlpulver befinden sich Löcher die man absolut nicht erkennt. Das Fahrzeug muss immer in Bewegung bleiben sonst hängt man fest.
Sesfontein und die letzte Tankstelle

Reicht uns der Diesel?
Sesfontein ist eigentlich der letzte und einzige kleine Versorgungsort bevor es in das weite und einsame Kakaoveld geht. Es ist die letzte Möglichkeit noch ergänzende Lebensmittel zu besorgen. Vor allen Dingen gibt es hier die letzte Tankstelle an dem man die Tanks unbedingt füllen muss, bevor man in die Abgeschiedenheit des Kaokoveldes eindringt.
Und genau da bahnte sich eine Katastrophe an. Es gab kein Diesel und eine keine Voraussage wann wieder geliefert wird. Neben dem einzigen Hotel, das alte deutsche Fort Sesfontein, gibt es nur eine einfache Pension die wir zunächst ansteuerten. Nach mühsamen herum fragen fanden wir Gott sei Dank heraus, das in dem Kaff Puros noch einige 20 ltr. Kanister verfügbar waren, die wir dann gleich reservierten.
Am nächsten Morgen ging es dann voller Spannung und Erwartung in die Halbwüste Richtung Puros. Die PAD ist vereinzelt mit Mopane-Bäume bestanden und landschaftlich großartig. Es sind beidseitig runde Hügel oft sind kiesige Bach-Durchfahrten zu befahren. Auch hier zeigten sich vor allem Springböcke und Giraffen am Wegesrand. Vor Puros weitet sich die Landschaft und der Ort selbst liegt in einer weiten gelben sandigen Ebene.
Die große Spannung war, ist alles so wie vereinbart? Wir trafen den vereinbarten Kontakt und mussten dann zur nächsten Hütte fahren und in einem alten Schuppen standen dann tatsächlich die grünen 20 Liter Behältnisse mit dem ersehnten Diesel. Natürlich war er teurer wie in Sesfontain, aber diese Lösung ersparte uns Umstände und vor allen Dingen Zeit. Wir tankten 100 Liter und hatten dabei auch Gelegenheit einheimische Hereos und viele Kinder kennen zu lernen.
Das Kaokoveld

Für die spätere Weiterfahrt - zunächst nach Orupembe - war nun die Frage ob wir dem Flussbett des Hoarusib folgen können oder die Pad ehr westlich nah dem Skelettküsten-NP folgen sollten. Das war eigentlich nur vom Wasserstand abhängig. Anders als im Hoanib läuft im Hoarusib das Wasser ehr oberflächlich und nach diesem regenreichen Winter führte der Hoarusib einfach zu viel Wasser, so das wir dieses Flussbett nicht befahren konnten und die PAD nehmen mussten. Die Strecke wurde nun einsamer und der Trockenfluss-Durchbruch des „Khaumib“ bot uns einen schönen Nächtigungsplatz.
Direkt unter den Felsklippen fanden wir eine geeignete Fläche für die Nacht. Wieder eine tolle Abendstimmung beschloss diesen schönen und spannenden Tag. Am nächsten Tag ging es nun in Richtung Orupembe. Eine teilweise kiesige Pad ging nach Norden und kurz vor den wenigen einsamen Himbahütten signalisierten ein paar Kühe am Wegesrand, das hier bald eine Siedlung kommen musste. Ein weiterer Platten und notwendiger Radwechsel zeigte zwar schon unsere Routine, aber auch die Notwendigkeit die Reifen zu flicken wurde uns deutlich vor Augen geführt.
Orupembe selbst hat vielleicht 5 Himba-Rundhütten und einem Miniladen in eben solch einer Hütte. Eine fast verfallene Wellblechhütte mit Aufschrift Tire-Repair zeigte sich verlassen und ein Dorf-Himba verwies auf eine einsame Klinik wo wir vielleicht Hilfe bekommen konnten. Es war nur ein etwas entfernt liegender kleiner Container, aber der medizinische Assistent wollte uns helfen. Draußen waren einfache Werkzeuge installiert, mit deren Hilfe der Reifen von der Felge gezogen werden konnte.


Unser kleine Fahrzeug-Kompressor leistete gute Dienste die Räder wieder fahrbar zu machen und so konnte die Fahrt nach ca. 1 Stunde weiter gehen. An einer angegebenen aber einsam und verlassen liegenden Marble Canyon Campsite stoppten wir zum Picknick und zur Stärkung für das was kommen sollte. Die PAD wurde nun immer enger, felsiger und rauer auf der Zufahrt zum Joberts-Pass.
Eng und über zum Teil lose Platten - die unsere möglichen Vorfahrer schon als Straßen-Baumaterial verwendet hatten - ging es nun auf- und abwärts durch diese steinige und karge Landschaft. Im Hintergrund aber immer Tafel- und Kegelberge und mit sporadischem Buschwerk oder Mopane-Büsche bestanden. Gut zwei Stunden in Schleichfahrt waren für diese Strecke erforderlich bevor es etwas flacher wurde aber immer noch auf kiesiger Strecke vorwärts ging. Langsam wurde es ebener und wir konnten etwas schneller fahren und erreichten den markanten und geschichtsträchtigen Kreuzungspunkt „Red-Drum“ am Spätnachmittag.
Mit wenigen Akazien bestanden, fanden wir hier unseren nächsten Nächtigungsplatz. Aus irgendwelchen nahen Himbahütten tauchten später noch einige Himbafrauen auf, um uns Bastelschmuck und mehr oder weniger brauchbare Utensilien zu verkaufen. Strategisch ein guter Nächtigungsplatz wollten wir doch am nächsten Tag bis zum Grenzfluss Kunene kommen. Wie immer eine tolle Abendstimmung und auch die nächtlichen Schritte um das Zelt herum beunruhigten uns nicht, wussten wir doch, dass es sich hier nur um Himbahirten handeln konnte.


Durch das Marienflusstal zum Kunene
Heute sollte es nun durch das weite Marienflusstal zum Kunene gehen. Das sogenannte Tal muss man sich ehr als eine weite offene sandige Talebene vorstellen.
In verschiedenen Bereichen mit dünnem Gras bewachsen. Die Sandfarben wechseln von gelb und braun nach rot und sehen im Kontrast zu dem leichten Grün der Gräser und vereinzelten Mopanebüschen sehr eindrücklich aus. Zum Teil wird es durchgängig sandig und es gibt auch Trockenfluss-Senken. Rechts und links in weitem Abstand und in der Ferne zum Kunene hin sind rotbraune Berge erkennbar.
Eine steinige Natur-PAD die auf die Berge zum Mariental hin, zu einem Ausblick führen sollte, haben wir versucht, aber da sie langsam „Van Zeil Pass“ Eigenschaften aufwies, mussten wir dieses Unterfangen abbrechen und ins Marienflusstal zurück kehren. Am Nachmittag erreichten wir dann unser nördlichstes Ziel den Grenzfluss Kunene. Direkt am Fluss unter großen schattenspendenden Bäumen liegt hier das Camp Syncro. Hier treffen sich dann alle 4x4-Wüstenfahrer mit ihren unterschiedlichen Fahrzeugen und am Lagerfeuer wechselten die Storys über das Erlebte was sie bis hierher gebracht hat.


Red Drum - Blue Drum - Orange Drum
Der Kunene fließt träge dahin und man schaut auf die bergige unbewohnte angolanische Seite. Das war der heißeste Punkt auf unserer Tour, aber die Krokodile erlauben es nicht sich in dem braunen Wasser des Kunene abzukühlen. Wir ergatterten einen schönen Platz mit gemauerter Grillecke direkt am Fluss und beendeten den Tag trotz hohen Temperaturen am Lagerfeuer mit etwas Abstand.
Unsere Fahrt sollte zunächst durch das Marienflußtal zurück gehen. Durch das breite Tal verlaufen zum Teil parallele Tracks. Es war wieder sonnig und klar, bald zeigte sich auch ein tolles Wolkenbild. Durch die weite Ebene kann man streckenweise doch schnell dahin fahren. Beeindruckend waren die weißen Wolken über die weite baumbestandene farbige Ebene. Hin und wieder gab es freundliche Begegnungen mit einigen Himbafrauen und ihren Kindern. Vorbei am bekannten „Red Drum“ (farbige Orientierungspunkte) ging es nun nach Westen zur „Blue Drum“. Vorbei an einer einzelne Wasserpumpe ist man 8 km weiter dann bei der „Orange Drum“
Von beiden Ölfässern führen Pads nach Norden ins Hartmantal. Die Pad vom Blue Drum ist ehr eine raue felsige Strecke während die Pad von der Orange Drum durch eine sandige Ebene vorbei an großen Sanddünen führt. Für uns blieb nur die Zeit für eine Fahrt ins Hartmantal zu einem großen spektakulären weißen Steinhügel bei dem wir eine Rast einlegten.
Gerne wären wir im Hartmantal ebenfalls bis zum Kunene gefahren, wobei am Ende hier hohe Sanddünen zu befahren sind. Die Edellodge „Serra Cafema“ sieht es wohl auch nicht gerne wenn dort 4x4 Touristen auftauchen. Für eine erneute Tour in diesen wunderschönen Teil Namibias würden wir unbedingt einen weiteren Tag für das Hartmantal einplanen.


Bergüberquerung "Ondjamu Pass"
Für uns ging es nun nach Süden durch eine weite offene Ebene. In der Ferne dominierte die ganze Zeit ein kegeliger spitz zulaufender Berg im Südwesten. Ein einzelner Giraffe tauchte auf und hin und wieder ein Oryx. Auf der Suche nach einem schönen Standplatz fiel Gott sei Dank in der Weite eine Akaziengruppe auf. Es war ein gewisser Ruhepool in der weiten Landschaft und war ideal für unsere nächste Nächtigung. Wie immer hatten wir einen sternenklaren Nachthimmel und eine tolle Abendstimmung.
Über weite Ebene ging es nun zügig nach Süden. Östlich die Berge mit dem runden Kegel rechts westlich weit und offen die Landschaft in Richtung des Skelettküsten National Park. Wir kreuzten wieder durch Orupembe und unser Tagesziel war irgendwo vor Etanga unterhalb der Steilrandberge. Es ging zunächst östlich durch hügeliges Gelände wo wir zwei Himbamänner auf Mulis trafen. Auch eine Ziegenherde kreuzte unsere Pad.
Auch heute haben wir wieder einen großartigen Wolkenhimmel und ein schöner großer Baobab forderte unsere Aufmerksamkeit. Vor uns lag nun noch eine Bergüberquerung über den sogenannten „Ondjamu Pass“. Anforderungsreich, felsig und schmal - zum Teil ausgewaschen - forderte diese Strecke wieder alles vom Fahrzeug und Fahrer.
Auch heute haben wir kein anderes Fahrzeug getroffen und es wäre auch fraglich gewesen wo wir in dieser Rinne hätten ausweichen können. Auch diese Strecke forderte ungefähr zwei Stunden bevor die Pad wieder etwas breiter und milder wurde.
Schöner zum Teil farbiger Baumbestand unter immer einen tollen weißblauen Quellwolken Himmel. Nun ging es mehr in die Ebene und durch dichteren Baumbestand.


Auf der Suche nach einem abendlichen Campingspot bot sich ein sandiges Trockenflussbett an. Wir hatten gerade angehalten und uns orientiert, da kam aus irgendwelchem Unterholz eine ganze Himbagruppe. Einige junge Frauen kamen - mit Kleinkinder auf dem - Armen und brachten eine ganze Anzahl heranwachsender Kinder mit.
Freundlich und neugierig waren unsere Besucher und für uns eine gute Gelegenheit doch das eine oder andere T-Shirt und andere Sachen abzugeben. Bald kam der einzige Mann und wohl Patriarch der doch eine Gebühr für das campen dort haben wollte, das wir ihm auch gerne gegeben haben. Es war wieder ein schöner Grillabend in dem Mopanewald und eine ruhige Nacht in dem sandigen Bachbett.
Morgens, wir hatten gerade gefrühstückt, da tauchten unsere neuen Himbafreunde wieder auf und luden uns zu ihrer nahen Behausung ein. Wir folgten der tanzenden und singenden Gruppe zu Ihren Hütten. Wir durften in ihre aus Reisig und Lehm bestehenden Hütten hinein schauen. Kaum Einrichtungen nur Teppiche und Tücher auf dem Boden wohl die Himbas wohl schliefen. Draußen wurde an einer offenen Feuerstelle gekocht.
Soweit wir das erkennen konnten, lebten hier nur der Patriarch von gestern und 4 Frauen sowie ca. 10 Kinder. Wir verabschiedeten uns freundlich und es ging auf unsere letzte Etappe nach Opuwo.

Rückfahrt in die Zivilation
Bald kamen wir durch den kleinen Ort Etanga, die erste wirkliche Siedlung nach dem wir Sesfontain vor 8 Tagen verlassen hatten. Es ist wohl ein landwirtschaftlicher Treffpunkt für die umliegenden Himbas. Weiter ging es durch einen großen Palmenhain bei der Siedlung Otwazumba und über die nun etwas breitere Pad nach Opuwo.
Opuwo ist der wilde Himba-Zentralort. Versorgungsstadt mit Tankstellen, Werkstätten, Einkaufsmöglichkeiten und wildem Treiben. Eine Mischung aus Himbafrauen und Touristen in den Einkaufszentren und einer wirklich schönen Contrylodge als ideale Anlaufstelle nach einer langen Tour durch das Kaokoveld. Hier hatten wir reserviert und wollten am Pool und im Restaurant diesen Teil unserer Namibia Expedition abschließen. Die wunderschöne Lage mit Blick über den Pool auf die grünen Hügel ist ein toller Platz um diesen Wildnis Aufenthalt ausklingen zu lassen.
Wir genossen die schöne Abendstimmung und dachten zurück an die einmaligen Erlebnisse im Himbaland.

Die Rückfahrt nach Windhoek
Die Rückfahrt nach Windhoek führte uns noch durch den Etosha National Park. Hier durchquerten wir den Park von West nach Ost und konnten wegen unserer Campingausrüstung auch den neuen sehr schönen Campingplatz bei Olifansrus nutzen.
Die Weiterfahrt nach Windhoek teilten wir in 2 Tage auf und einer Nächtigung auf einem schön gelegenen Campingplatz bei der wunderschönen Mt. Etjo Safarilodge.
Viel zu schnell gingen dann die Tage zu Ende. Die Landcruiser hatten sich wirklich als robust und zuverlässig bewährt. Wir hatten insgesamt 2500 km gefahren und außer den erwähnten 4 Reifenplatten keine Probleme mit den Fahrzeugen gehabt. Am Abend Autoabgabe und natürlich der obligatorische Besuch im Joes Bierhaus beim Treffen mit namibianischen Freunden.
Am Morgen stand der Transfer bereit und brachte uns rechtzeitig zum Flughafen außerhalb der Stadt. Reibungsloser Ablauf und letzter Blick aus dem Flieger auf unser beliebtes Reiseland Namibia.
Wir hatten nun einen der letzten exotischen Wildnisse Namibias kennen gelernt.
Eigentlich sollte es ein kennen lernen der letzten verbliebenen Ecke Namibias werden, aber wir kommen zurück: es gibt noch einiges zu tun!

*Für Sie an der Tastatur: Reinhard Stracke

Für Reinhard waren Ski- und Hochtouren in den Alpen der Ausgangspunkt für viele Unternehmungen in den Gebirgen der Welt. Besonderer Schwerpunkt bei seinen privaten Reisen lag in den nordischen Ländern wie Alaska/Canada, Skandinavien und auch schon früh 1987 in Sibirerin. Wander-, Berg- und Bootstouren führten ihn auch in den Westen der USA, Nordmexico und in das südliche Afrika. Bei der Erkundung von neuen Reisen in den genannten Gebieten für einen Schweizer Veranstalter neben seinem Beruf als Elektro-Ingenieur vertiefte er seine Kenntnisse in den genannten Gebieten.
Schon seit über 10 Jahren ist Reinhard als Reiseleiter für Wigwam in diesen nördlichen Regionen und im südlichen Afrika unterwegs und hat vielen Reisebegeisterten die Wildnisse der Welt gezeigt!




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