von die WOM-Redakteure

Internationaler Tag der Schildkröten

Vom Aussterben bedroht: die Strahlenschildkröten auf Madagaskar

Strahlenschildkröte in Madagaskar / © TSA

Ihr wunderschöner Panzer wurde der Strahlenschildkröte zum Verhängnis

Es gibt sie nur auf Madagaskar: Die faszinierenden und leider vom Aussterben bedrohten Strahlenschildkröten. Das wunderschöne Muster auf ihrem Panzer erinnert an Sonnenstrahlen, was ihnen ihren Namen einbrachte. Doch unter anderem auch wegen der Schönheit ihres Panzers sind die Reptilien vom Aussterben bedroht. Viele fallen Wilderern zum Opfer, die sie z.B. nach Asien schmuggeln, um sie als Haustiere oder Delikatessen zu verkaufen. Zudem wird ihr Lebensraum immer kleiner und Strahlenschildkröten gelten heute als eine der am stärksten bedrohten Arten.

 

Die Arbeit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.

Zum heutigen Welt-Schildkröten-Tag möchten wir euch die Strahlenschildkröten und die Arbeit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e. V. zu ihrem Schutz vorstellen. Die AGA setzt sich seit über 35 Jahren für den Erhalt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume ein – dazu zählen auch diese besonderen Schildkröten auf Madagaskar.

Die Strahlenschildkröten leben in den trockenen Dornwäldern im Süden der Insel, wo manchmal jahrelang kein Regen fällt. Sie zählen zwar mit bis zu 40 cm Panzerlänge nicht zu den größten Schildkröten der Welt, können aber bis zu 100 Jahre alt werden.

Dornwälder in Madagaskar / © TSA

Über 75% des Schildkröten-Bestandes ist bereits verschwunden

10.000 beschlagnahmte Strahlenschildkröten

Von den einstmals über 12 Millionen Strahlenschildkröten sind heute 75% verschwunden. Wilderei ist einer der Hauptgründe für den Rückgang ihrer Population und im Jahr 2018 erreichte diese einen traurigen Höhepunkt. Die Kollegen der AGA, die sich auf Madagaskar bis dahin bereits um einige Tausend von den Behörden beschlagnahmte Strahlenschildkröten kümmerten, standen vor der größten Herausforderung ihrer Arbeit: Im April des Jahres wurden auf einen Schlag über 10.000 Strahlenschildkröten aus einem einzigen Haus beschlagnahmt. Ein erfolgreicher Schlag gegen die Wilderer, der diesen Schildkröten das Leben rettete. Doch diese unglaubliche Anzahl an Tieren muss man erstmal versorgen können. Bis zu ihrer Rettung vegetierten die Schildkröten in ihrem eigenen Kot und hatten keinen Zugang zu frischer Luft, Nahrung, Wasser oder Sonnenlicht. Tausende waren krank oder mehr tot als lebendig. Hunderte waren bereits gestorben.

 

Von Wilderern in einem Haus eingesperrte Strahlenschildkröten / © TSA

Die Turtle Survival Alliance (TSA) konnte helfen

Doch die Partnerorganisation der AGA, die Turtle Survival Alliance (TSA), handelte schnell und organisierte ein Hilfsbündnis aus Artenschutzorganisationen, Zoos, Aquarien und freiwilligen Fachleuten. Über 70 Organisationen weltweit, darunter auch die AGA, leisteten sofortige Nothilfe durch finanzielle Unterstützung und freiwillige Mitarbeit vor Ort.

 

Die Schildkröten werden "rehydriert" / © TSA

Die medizinische Versorgung - eine Herausforderung

Die Schildkröten mussten als erstes medizinisch versorgt werden. Provisorisch wurden Gehege für die Unterbringung tausender Schildkröten angelegt. Futterküchen wurden errichtet, um die Tiere versorgen zu können. Nach und nach konnten die provisorischen Gehege dann umgebaut, erweitert und gesichert werden.

Beschlagnahmung von weiteren 7.000 Schildkröten

Fütterung der Strahlenschildkröten / © TSA

Im Oktober 2018 folgte der zweite Schock. Erneut wurden Tausende Strahlenschildkröten beschlagnahmt. Diesmal knapp 7.000! Die Schildkröten waren unterernährt, dehydriert und sehr geschwächt. Sie befanden sich aber insgesamt in einem etwas besseren Zustand als die knapp 11.000 Tiere, die im April während der ersten großen Beschlagnahmung aus einem Schmugglerhaus befreit werden konnten.

Um die zahlreichen „Neulinge“ aufzunehmen, musste mehr Platz her. Die Rettungsstation in Lavavolo wurde zu dem Zeitpunkt praktisch aus dem Boden gestampft. Heute beherbergt sie über 16.000 Strahlenschildkröten.

Die Versorgung und Pflege der nun insgesamt über 26.000 Strahlenschildkröten verlangte eine Unmenge an Futter, Medizinprodukten und Helfer.

 

Misshandelte Strahlenschildkröten / © TSA

Die Schildkröten werden liebevoll wieder aufgepäppelt

Die Schildkröten, die die qualvolle Tortur des Schmuggels überlebt haben, entwickeln sich prächtig in der neuen Lavavolo Schildkrötenstation. Weitläufige Gehege wurden in ihren natürlichen Lebensraum, den Dornenwald, gebaut. Die Kollegen der AGA vor Ort kümmern sich liebevoll und aufopfernd um die vielen Schildkröten und bereiten sie alle nach und nach auf ihre Wiederauswilderung vor.

Medizinische Untersuchung einer Strahlenschildkröte / © TSA

Alle Schildkröten sollen wieder ausgewildert werden

Die AGA und ihre Kollegen bleiben auch in Zukunft dran und in den kommenden Monaten und Jahren sollen auch die verbleibenden noch über 25.000 Strahlenschildkröten wieder in ihre angestammte Heimat entlassen werden können.

Wir laden euch deshalb herzlich ein, mit uns und der AGA und zahlreichen weiteren Organisationen den Welt-Schildkröten-Tag zu feiern!

 

Anbringung eines GPS-Senders an einer Strahlenschildkröte / © TSA

gerettete Strahlenschildkröte / © TSA

Ihr nachhaltiger Beitrag für den Artenschutz

WIGWAM Naturreisen & Expeditionen GmbH unterstützt die Arbeit der AGA zum Schutz der Strahlenschildkröten und anderer bedrohter Arten als Fördermitglied. Auch ihr könnt helfen, zum Beispiel in dem ihr eure Freunde und Familien auf das Thema aufmerksam macht, oder in dem ihr die AGA mit einer Spende für den Schutz der Strahlenschildkröten unterstützt.

Mehr dazu unter www.aga-artenschutz.de/spenden.html. Und falls ihr jemandem eine besondere Freude machen möchtet, findet ihr unter www.aga-artenschutz.de/spendenshop.html tolle Spendengeschenke, wie zum Beispiel Futter für die Strahlenschildkröten.

Übrigens: Zahlreiche Strahlenschildkröten oder Produkte aus ihrem Panzer landen durch den illegalen Handel nicht nur in Asien, sondern auch, z.B. als Souvenirs, in Deutschland. Die AGA hat deshalb einen Ratgeber herausgebracht, der wichtige Tipps gibt, wie man auch im Urlaub bedrohte Arten schützen kann. Mehr unter www.aga-artenschutz.de/artenschutz-im-urlaub.html.

Wir bei WIGWAM Naturreisen klären unsere Reiseteilnehmer ebenfalls durch diese Broschüren auf, die bei allen Reiseunterlagen kurz vor Reisebeginn beigelegt werden.

 

Mit Wigwam nach Madagaskar

Der Baobab Baum in Madagaskar ist eine gefährdete Baumart

Während der 22-tägigen Reise "Madagaskar - im Land der Lemuren" erleben Sie die einzigartige Flora und Fauna dieser Insel. Von Ende Mai bis Ende November können Sie mit uns dieses Naturparadies erkunden.

Außerdem finden Sie auf unserer Seite für Kurzentschlossene chronologisch einen Überblick über all unsere WIGWAM Reisen. Diese sind bereits von der Durchführung her gesichert (oder mit der nächsten Buchung).

 

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