von die WOM-Redakteure

Internationaler Tag der Geparde

Im Wettlauf gegen die Ausrottung

Gepardin Aurora beim CCF in Namibia / © AGA

 

Der Gepard ist das schnellste Landsäugetier - jedoch hat die schnelle Katze im Wettlauf gegen die Ausrottung schwer zu kämpfen. Geparde sind vom Aussterben bedroht.

Es dauerte vier Millionen Jahre, bis sich diese graziöse Tierart zu dem entwickelte, was sie heute ist. Und der Mensch schaffte es in weniger als 100 Jahren, sie fast auszurotten. Obwohl die Geparde den Menschen jahrhundertelang durch seine Geschwindigkeit und Eleganz fasziniert haben, schwindete der Gepardenbestand weltweit um mehr als 90% in den letzten 120 Jahren auf ca. 7.100 ausgewachsene Tiere. Ursprünglich war der Gepard in fast ganz Afrika (außer den zentralafrikanischen Waldgebieten) sowie in Vorderasien und der indischen Halbinsel beheimatet. Heute findet man ihn nur noch in ca. 25 afrikanischen Ländern.

 

© Foto von privat

Interessantes zu Geparden

Geparden gelten nicht als Großkatzen, obwohl sie ausgewachsen ca. 80 cm messen. Aber da sie nicht Brüllen sondern leise Laute von sich geben und beim Atmen schnurren konnten, werden sie zwischenzeitlich den Kleinkatzen zugeordnet. Die nächsten Verwandten sollen demnach Pumas und Jaguarundi sein. Ebenso untypisch sind sie tagaktiv und wesentlich zierlicher gebaut als Großkatzen im gleichen Gebiet.

Geparden gelten als "gefährdet" nach der ICUN roten Liste. Weltweit werden die Bestände auf ca. 7.000-maximal 10.000 Tiere geschätzt. Da sie weitläufige Lebensräume haben und eine geringe Populationsdichte, sind viele der ausgewiesenen Schutzgebiete nicht groß genug.

In Namibia, Angola, Zambia, Zimbabwe und Botswana entsteht gerade das größte Naturschutzgebiet der Welt: KAZA (Kavango-Zambezi-Naturschutzgebiet) mit ca. 520.000 Quadratkilometern Fläche, das über die Landesgrenzen hinaus genau solch benötigte Lebensräume schafft. So können die Tiere die Grenzen überschreiten und sich entsprechend ihrer natürlichen Verhaltensweisen in einem weitläufigen Gebiet aufhalten. Dieses Schutzgebiet soll unter Einbeziehung der lokalen Gemeinden gemeinschaftlich überwacht und nachhaltig verwaltet werden.

Warum sind Geparde vom Aussterben bedroht?

Geparde als Haustiere

Die größte Gefahr ist zum einen der illegale Handel mit den Tieren im Somaliland. Unter anderem in den arabischen Golfstaaten ist die elegante Katze ein Statussymbol und es besteht eine große Nachfrage. Dieser illegale Handel der Geparde bedeutet, dass für jedes Tier, das illegal auf den Markt kommt, vier bis fünf oder sogar mehr junge Geparde schon während des Einfangens oder später beim Schmuggel sterben. Da die Tiere außerdem schwer in Gefangenschaft zu züchten sind, kann der Heimtiermarkt hauptsächlich nur über Wildfänge bedient werden. Des Weiteren ist die Sterblichkeit der Tiere als Haustiere sehr hoch, was wiederum zu einer immer andauernden Nachfrage führt. Ein Teufelskreis.

 

© Foto von CCF

Bedrohung für Viehherden

In Namibia lebt mit etwa 3.000 Tieren die größte noch verbliebene Gepardenpopulation. Hier ist die der Verlust ihres Lebensraumes und der Mensch-Wildtier-Konflikt die größte Gefahr. Die meisten der Geparde leben auf zur Viehhaltung genutztem Farmland. Dort gibt es für sie Wildtiere im Überfluss, aber die Farmer sehen in ihnen trotzdem immer noch eine Bedrohung ihrer Nutzviehherden. Sie jagen die Geparde, stellen Fallen auf und töten sie, um ihre Existenz zu schützen. Aus diesem Grund setzt sich die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. in Namibia in Zusammenarbeit mit dem Cheetah Conservation Fund (CCF) für die Lösung des bestehenden Mensch-Wildtierkonfliktes ein, beispielsweise durch die Entwicklung von “Geparden-freundlichen” Methoden in der Viehhaltung.

Herdenschutzhund bei „seinen“ Ziegen / © CCF, Andrew Harrington

Herdenschutzhunde zum Schutz der Geparde

Hierbei kommt den Herdenschutzhunden eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des Schutzprojektes werden Herdenschutzhunde, die Nutzviehherden vor Geparden und anderen Raubtieren schützen, gezüchtet und ausgebildet. Die Hunde werden dabei nicht darauf trainiert zu hetzen oder anzugreifen, sie sollen bellen und durch ihre imposante Erscheinung den Angreifer verscheuchen. Geparde sind normalerweise nicht aggressiv und ziehen sich in der Regel vor einem bellenden Hund zurück. Als besonders geeignet für diese Arbeit hat sich der Einsatz von türkischen Herdenschutzhunden, erwiesen. Auf diese Weise schützen die Herdenschutzhunde erfolgreich das Nutzvieh und erhöhen damit als Freund des Menschen auch die Akzeptanz für die Geparde bei den Farmern.

 

Herdenschutzhundewelpen im Oktober 2022 / © CCF

Aus diesem Grund sind die vor wenigen Wochen geborenen Welpen große Hoffnungsträger für den Schutz der schnellen Katzen. Die Welpen werden mit ca. acht Wochen von ihrer Mutter entwöhnt und als Welpen mit einer Ziegen- oder Schafherde vergesellschaftet, damit sie sich an die Herdentiere binden können. Die jungen Hunde gehen mit dem Hirten und der Herde auf die Weide, um sich an das Verhalten der Herden- und Wildtiere zu gewöhnen. Nach ihrer Ausbildung werden die kleinen Herdenschutzhunde an interessierte Farmer abgegeben, die vorab im Umgang und der Fürsorge für die Hunde geschult werden.

 

Ein wichtiger Baustein zum Schutz der Geparde

Bis heute hat der Cheetah Conservation Fund 711 Herdenschutzhunde auf Farmen in ganz Namibia und sogar anderen Ländern Afrikas untergebracht. Momentan helfen über 200 Rüden und Hündinnen die Viehherden auf Farmen zu beschützen und Zwischenfälle mit Raubtieren sind wesentlich seltener geworden.

Ein großartiger Erfolg, den wir auch an diesem besonderen Tag, dem internationalen Tag der Geparde, feiern wollen. Das Ziel dieses Tages, der immer am 04. Dezember gefeiert wird, ist es, weltweit über die charismatische Raubkatze und ihre Bedrohungen zu informieren und durch verschiedenste Aktionen zu ihrem Schutz beizutragen.

 

Die Welpen gewöhnen sich schon früh an Nutztiere wie Ziegen. / © CCF, Andrew Harrington

Ihr nachhaltiger Beitrag für den Artenschutz

Wir laden Euch deshalb herzlich ein, mit uns, der AGA und zahlreichen weiteren Organisationen den Tag der Geparde zu feiern.

Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. setzt sich seit über 35 Jahren für den Erhalt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume ein – dazu zählt natürlich auch der Gepard.

WIGWAM Naturreisen & Expeditionen GmbH unterstützt die Arbeit der AGA zum Schutz der Geparde und anderer bedrohter Arten als Fördermitglied. Auch Ihr könnt helfen, zum Beispiel in dem Ihr eure Freunde und Familien auf das Thema aufmerksam macht, oder in dem Ihr Pate für einen Geparden oder das Herdenschutzhunde-Programm werdet. Die Patenschaften eignen sich übrigens auch wunderbar als nachhaltiges und sinnvolles Geschenk zu Weihnachten. Mehr dazu unter www.aga-artenschutz.de/gepardenpatenschaft.html oder www.aga-artenschutz.de/spendenshop/.

 

 

© Foto von privat

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