von Elena Sczepannek

Iguazú Wasserfälle - Wunder der Natur erleben

Wissenswertes über die Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien

Wanderung und Besichtigung der Iguazu Wassefälle von Brasilien

Tosende Wassermassen und den ganzen Tag eine spürbare Gischt inmitten des südamerikanischen Kontinents. Nicht umsonst eines der "Weltwunder der Natur“. Genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien liegen die weltberühmten Iguazù Wasserfälle, die jedes Jahr Millionen Besucher anziehen. Neben den Viktoria und Niagara Fällen die bekanntesten und sicherlich eindrucksvollsten Wasserfälle der Welt. Kein Wunder, dass sie und die dazugehörigen Nationalparks seit 1986 Teil des Welterbes der UNESCO sind.

275 Fälle - zwei Länder

Die Fälle bestehen aus 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2.700 m. Der Hauptwasserfall heißt Garganta del Diablo - der Teufelsschlung. Mitten durch das Gebiet geht die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Auf beiden Seiten der Grenzen wird die Natur durch Nationalparks geschützt.

 

Die höchsten Fälle sind tatsächlich "nur" 82 m hoch, der Großteil sind etwa 64 m hoch.

Aber, je nach Saison stürzen an den Iguazú Wasserfällen bis zu 7.000 Kubikmeter pro Sekunde in die Tiefe - das entspricht etwa 54.000 Badewannen pro Sekunde!

Die Iguazu-Wasserfälle gehören zu den Top Sehenswürdigkeiten von Südamerika

Heißt es Iguazú oder Iguaçu?

Das kommt ganz drauf an von welcher Seite man kommt, im Spanisch sprachigen Argentinien werden die Fälle Iguazú geschrieben und auch entsprechend ausgesprochen. Im Portugiesisch sprachigen Brasilien jedoch fällt die Aussprache etwas weicher aus und wird entsprechend Iguaçu geschrieben. Beide Schreibweisen sind richtig.

Manchmal stößt man noch auf die Schreibweise Iguassu - das ist dann die abgewandelte Form des "Iguaçu", wenn das C mit Cedille nicht möglich ist.

Aber wieso ist immer wieder vom Drei-Länder-Eck die Rede?

Die Grenze zu Paraguay liegt nur wenige Kilometer von den Fällen flussabwärts, deshalb wird es immer wieder genannt. Es gibt auch Bootstouren zum Drei-Länder-Eck, wo sich Brasilien, Paraguay und Argentinien an einer Flussgabelung treffen. Touristisch profitiert Paraguay nicht so sehr von den vielen Reisenden tagtäglich.

 

Das ganze Ausmaß sieht man am Besten in einem Video aus der Luft, wie hier:

 

Mit der Drohne über die Wasserfälle

Anreise zu den Iguazú Wasserfällen

Brasilianische Seite

  • Per Flugzeug: Der internationale Flughafen "Foz do Iguaçu (IGU)" auf der brasilianischen Seite gehört zu r gleichnamigen Stadt und liegt etwas 8m nördlich der argentinischen Start Puerto Iguazú. Die beste Verbindung von Europa aus geht meist über das große Drehkreuz in Sao Paulo, wie es auch bei unserer Reise Naturwunder Südamerikas geplant ist. Die LATAM sowie GOL Linhas Aéreas fliegen diesen an.
  • Per Bus: von der Stadt Foz do Iguaçu aus erreicht man die Wasserfälle mit dem Bus in 40 Minuten.

Argentinische Seite

Da über 80% der Wasserfälle auf der argentinischen Seite sind, kommen auch die die meisten Besucher von dieser Seite aus zu diesem faszinierenden Wahrzeichen.

  • Per Flugzeug: die meisten Verbindungen gehen nach Puerto Iguazu (IGR) von Buenos Aires aus mit der Aerolíneas Argentinas.
  • Per Nachtbus: von einer größeren Stadt können Sie auch per Nachtbus zu den Wasserfällen fahren. Von Buenos Aires aus dauert die Fahrt ca. 16 bis 18 Stunden.
  • Per Bus: wenn Sie eine Übernachtung in der nächst gelegenen Stadt Puerto Iguazú einplanen (ca. 24 km von den Wasserfällen entfernt), können Sie ganz bequem von dort aus den Bus vom Hauptbusbahnhof aus nehmen. Die Fahrt dauert um die 20 Minuten.

Grenzübertritt

Der Grenzübergang lebt von den vielen Touristen, die beide Seiten der 275 Wasserfälle bestaunen möchten. Dementsprechend ist es für europäische Gäste auch sehr einfach einzureisen. Es bedarf keines Visums vorab, sondern nur einen mindestens noch 6 Monate gültigen Reisepass. Unbedingt darauf achten, dass sowohl ein Ausreise, wie auch ein Einreisestempel in den Pass wandern - egal ob man nur für einen Tag oder gänzlich die Seite wechselt.

Aktivitäten rund um die Iguazú Wasserfälle

Auf beiden Seiten der Wasserfälle gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten:

  • Wanderwege über Brücken und Aussichtsplattformen entlang der Kante in Argentinien und Brasilien

Es gibt unterschiedlich lange Wanderungen, von unter 1 km bis 7 km, und nebenbei noch die Aussicht auf Tiersichtungen von z.B. Nasenbären oder Kapuzineraffen.

  • Es gibt verschiedene Arten von Bootstouren: von 6 bis 10 Stunden, mit Zodiac-Flussbooten oder in einem Pontonboot, mit Wanderungen im Regenwald:

- Bootstour am unteren Ende der Wasserfälle von beiden Ländern aus

- Bootstour in die Wasserfälle hinein (Regenschutz nicht vergessen und unbedingt alle elektronischen Geräte zurücklassen/ausreichend schützen)

- Bootstour zum 3-Länder-Eck

  • Hubschrauberflüge auf der brasilianischen Seite

Diese können auch in einem Ausflugspaket zusammen mit einer Bootstour und Wanderung kombiniert werden.

  • Ausflug zu den San Ignacio Ruinen und Wanda Minen in Argentinien

Hier empfiehlt sich eine Tagestour. Die Ruinen sind 240 km von der Stadt Puerto Iguazú entfernt.

  • Parque das Aves, Vogelpark mit Fokus auf Artenschutz

Größter Vogelpark in Südamerika - wunderschön angelegter Park mit über 1300 Vögeln, dazu noch Reptilien und einige Säugetiere.

Die weltberühmten Iguazú-Fälle im Dreiländereck sind ein einziges Naturspektakel

Wieviel Zeit sollte man für die Iguazu-Wasserfälle einplanen?

Im besten Fall planen Sie einen Tag auf der brasilianischen Seite und zwei Tage auf der argentinischen Seite ein. Sollten Sie nur einen Tag zur Verfügung haben, empfiehlt sich hierfür die argentinische Seite, da es hier mehr zu entdecken gibt.

Eines der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Argentinien sind die Iguazú Wasserfälle

Südamerikanische Nasenbären und andere tierische Bewohner der Nationalparks

Fast jeder Besucher der Nationalparks rund um die Wasserfälle wird mindestens 1-2 Exemplare der südamerikanischen Nasenbären treffen. Die Kleinbären haben sich an die Touristen gewöhnt und sind sehr flinke Räuber von mitgebrachten Speisen. Deshalb findet man sie häufig rund um die Bahnstation und die Eingänge zum Park. Wer näher an der Natur das Hotel hat, sieht sie vielleicht auch dort.

Ebenso sind kleinere Affenarten in den Nationalparks zu finden wie auch viele Schmetterlingsarten und Vogelarten. Beispielsweise die Riesentukane oder die etwas kleineren Arassaris, mit ebenso langen Schnäbeln sind hier zu Hause. Wer viele Vögel sehen möchte (auch eher untypische für das Gebiet), kann den Vogelpark Parque das Aves auf der brasilianischen Seite besuchen.

Jaguare und Pumas kommen hier auch vor, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit welche zu sehen, relativ gering. In anderen Gebieten Südamerikas, wie dem Pantanal oder im Torres del Paine Nationalpark, ist die Chance wesentlich höher.

Eines der Top 10 Sehenswürdigkeiten von Argentinien sind die Iguazú Wasserfälle

Unterbringung Puerto Iguazu und Foz do Iguaçu

Auf beiden Seiten der Fälle haben sich kleine Städte gebildet mit einer großen Auswahl an Hotels. Hier ist vom Budget Hotel bis zum 5-Sterne-Hotel fast alles möglich. Je nach Vorlieben und Verfügbarkeiten, bieten beide Seiten schöne Unterkünfte. Tendenziell bietet die Argentinische Seite eher kleinere Unterkünfte an als die Brasilianische Seite. In Brasilien gibt es das Belmond Hotel direkt an den Fällen, in Argentinien befindet sich ebenso ein Hotel mit Blick auf die Wasserfälle, jedoch etwas weiter entfernt als das Belmond.

Beste Reisezeit für eine Reise zu den Iguazú Wasserfällen

Klimatisch gesehen kann man die Wasserfälle ganzjährig bereisen. Das Wetter ist von November bis März am stabilsten und trockensten.

In den Hochwassermonaten April bis Juni sind die Wassermassen entsprechend hoch und beeindruckend, es können immer mal einzelne Wege gesperrt sein. Im südamerikanischen Winter, also Juni-August kann es nachts kühl werden (bis 10°C). Durch den Staudamm werden die Fälle Montag und Dienstag mehr gestaut, von Mittwoch bis Sonntag führen sie mehr Wasser in der Regel.

Spannende Fakten

Volumen und Wasserstand

Am 10. Juni 2014 wurde ein Rekordvolumen gemessen: die mehr als 275 Wasserfälle beförderten bis zu 41.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde nach unten. Generell gelten schon 10.000 Kubikmeter pro Sekunde als viel. Je nach Wasserstand können deshalb auch nur 500 Kubikmeter pro Sekunde die Steilwände herunterprasseln, was in Trockenphasen der Fall ist.

Auf der argentinischen Seite kann es aufgrund der niedrigen Lage der Spazierwege hin und wieder zu Sperrungen einzelner Abschnitte kommen, wenn mehr als 6000 Kubikmeter pro Sekunde an Wasser die Fälle herunterkommen. Der Panoramaweg auf der brasilianischen Seite kann jedoch auch bei Hochwasser jederzeit begangen werden.

Geschichte

Durch Plattenverschiebungen und Vulkanausbrüche entstanden vor Millionen von Jahren die Schlucht, in die die Wasserfälle heute stürzen. Der spanische Seefahrer und Entdecker Álvar Núñez Cabeza de Vaca kam im Jahre 1542 als erster Europäer zu den Wasserfällen. Er taufte sie auf den Namen "Saltos de Santa María". Dieser Name setzte sich allerdings nicht durch. Die Wasserfälle waren den Ureinwohner natürlich schon immer bekannt. Sie dienten den Tupi-Guaraní und den Paraguas als heilige Begräbnisstätte. In deren Sprache bedeutet Iguaçu "großes Wasser".

Nationalparks und Umweltschutz

Es gibt zwei Nationalparks, je einen auf der argentinischen und einen auf der brasilianischen Seite. Diese wurden 1984 und 1986 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.Die letzten Reste des atlantischen Regenwaldes werden so geschützt. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Durch die Parks wird wichtie Artenvielfalt erhalten. Allein ca. 800 verschiedene Schmetterlingsarten leben hier. Leider ist die Wilderei im Nationalpark ein Problem, welchem durch Park-Ranger Einhalt geboten wird.

 

In der Kleingruppe zu den Iguazu Wasserfällen

Deutschsprachig geführte Reisen in der kleinen Gruppe sind unsere Spezialität. Da darf natürlich auch eines der Naturwunder der Welt nicht fehlen. Bei diesen drei Rundreisen sind die Iguazú Fälle fester Bestandteil:

 

Aber auch bei anderen Reisen im südamerikanischen Raum kann man die Wasserfälle als Vorprogramm oder Verlängerung als Baustein oft einbauen – hierzu beraten wir Sie gerne.

Ebenso stellen wir Ihnen gerne eine Privatreise nach Ihren Wünschen zusammen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

24 Tage: Amazonas-Kreuzfahrt Amazon Clipper, Iguazu Wasserfälle, Pantanal, Ilha Grande, Manaus & die Metropole Rio de Janeiro
ab € 6.390,-
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21 Tage Argentinien, Brasilien, Bolivien & Peru: Unser Klassiker mit Iguazu, Uyuni, Titicacasee & Machu Picchu
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Chile, Bolivien & Brasilien - Entdeckerreise vom Pazifik bis zum Atlantik

FAQ

Kann man die Gegend ohne Gelbfieberimpfung bereisen?

Für Besucher des Nationalparks und der Wasserfälle wird eine Gelbfieberimpfung empfohlen.

Gibt es besondere Einreisebestimmungen für Argentinien oder Brailien?

Für die Einreise sind für beide Länder ein 6 Monate über die Reisezeit hinaus gültiger Reisepass nötig.

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