von die WOM-Redakteure
Die beste Reisezeit in Alaska
Unsere Alaska-Expertin Carla* über die dortigen Klima-Unterschiede

Welchen Reisetermin soll ich auswählen?
Wir von WIGWAM Natur- & Expeditionsreisen finden, dass die nachlesbaren Reisezeit-Empfehlungen immer etwas sehr allgemein dargestellt werden. Deshalb geben wir Ihnen hier detailliert Wetter-& Klimainformationen – direkt aus dem Reiseland. Denn jedes Land hat doch seine ganz eigene „beste Reisezeit“. Es kommt immer darauf an, was Sie als Reisender „wo“ erleben möchten. In der Nebensaison sind z.B. immer viel weniger Touristen unterwegs, das macht Naturreisen noch intensiver.
Vier Jahreszeiten in Alaska
Erst einmal gegen das gängige Vorurteil: Nein, es ist nicht immer kalt in Alaska und im Nordwesten Kanadas! Auch hier weit oben im Norden gibt es vier Jahreszeiten: Frühling (Mai/Juni), Sommer (Juli/August), Herbst (August/September) und Winter (Oktober bis Mai). Die beste Reisezeit, um abseits der Wintermonate unterwegs zu sein, erstreckt sich also auf die Monate Juni bis September. In dieser Zeitspanne finden auch unsere Wigwam Reisen in die Region statt.


Zwei prägende Klimazonen
Generell kommen wir bei unseren Reisen mit zwei Klimazonen in Kontakt: auf der einen Seite das maritime Klima im Südosten des Landes und auf der anderen Seite das kontinentale Klima des Landesinneren. Ersteres ist durch häufige Niederschläge und eher gemäßigte Temperaturen gekennzeichnet, auch im Sommer wird es hier selten über 15 Grad warm und es regnet oft. Doch was im Sommer als Regen fällt, geht im nicht zu frostigen Winter als Schnee nieder und sorgt dafür, dass wir in dieser Region großartige Gletscher bestaunen können! Ausgerüstet mit wetterfester Regenkleidung steht der Begegnung mit dieser beeindruckenden Natur nichts im Wege!
Das kontinentale Klima des Landesinneren zwischen der Alaska Range und der Brooks Range zeichnet sich durch extrem kalte und lange Wintermonate aus und schenkt uns dafür in den verbleibenden Monaten trockenes und warmes Wetter. Hier kann es im Juli tagsüber durchaus 25 Grad warm werden - die wenigsten Reisenden erwarten diese Temperaturen so hoch im Norden …

Beste Reisezeit?
Doch welcher Monat ist als Reisezeit nun der “beste”? Eigentlich jeder finde ich und stelle euch hier einmal die jeweiligen Besonderheiten und Reize der drei Jahreszeiten vor:
Frühling

Ende Mai wird der Frühling eingeläutet, die Schneedecke schmilzt und spätestens Mitte Juni erwacht die Natur aus dem Dornröschenschlaf: gefühlt per Knopfdruck entwickelt sich eine Blumenvielfalt, deren Farbenpracht und Filigranität man so weit im Norden kaum erwarten würde. Im Winter geschützt durch die Schneedecke können die Flachwurzler nun, da die Tage rasant wieder länger werden, sich schnell entfalten. Auch die Tierwelt erwacht aus ihrer Winterruhe und beginnt die Suche nach Futter - die schmackhaften Knospen junger Triebe kommen hier sehr gelegen und mit ein wenig Glück und Geduld können wir bereits tolle Tierbeobachtungen genießen. Im Kenai Fjord hat man in der Regel zu diesen Zeiten schon Glück bei Walbeobachtungen und bei Wanderungen kann man das große Erwachen der Natur genießen. Auf den frühen Terminen muss man zwar noch mit kühleren Temperaturen rechnen, dafür sind noch weniger Touristen (und Mücken!) unterwegs.
Sommer

Der Juli und die erste Augusthälfte stehen dann ganz im Zeichen von Sommer und Hochsaison: so schnell die Blüten kamen so schnell sind sie verblüht …dafür wird nun jeder Tag länger, dank der Mitternachtssonne. Eigentlich möchte man in dieser Zeit nicht mehr ins Bett gehen, das viele Licht sorgt für enorme Energie und das Gefühl, um Mitternacht im Hellen zu sitzen, ist einmalig. Aber der Sommer ist auch die Zeit der berüchtigten Mückenschwärme und der durch Wärme und Trockenheit im Landesinneren drohenden Waldbrandgefahr. Es ist eine gute Beobachtungszeit von Bären, denn sie müssen sich jetzt ihren Speck für den kommenden Winter anfuttern. Da kommt die Rückkehr der Lachse zum Laichen gerade gelegen und als Nachtisch dienen die im Spätsommer reifenden Beeren. Auch die Wale erfreuen sich nun dank der Sonne an einem üppigen Plankton-Buffet und Elche kann man mit Glück direkt am Straßenrand beim Abknabbern junger Blätter beobachten. Kein Wunder, dass diese Zeit also auch die meisten Touristen ins Land bringt.
Herbst

Ab Mitte/Ende August wird der Herbst eingeläutet und alles wird ruhiger. Die Tage werden jetzt schnell wieder kürzer, die Nächte sehr viel kälter. Auch tagsüber wird es kühler, aber die Luft hat eine unglaubliche Frische und die Sonne immer noch eine wärmende Kraft. Das Problem mit den Mücken erledigt sich bald mit dem ersten Bodenfrost und je kälter es wird, desto mehr steigen die Chancen, mit viel Glück Polarlichter zu sehen. Mit Sicherheit kann man an diesen Tagen die jetzt einsetzende Färbung der Natur bewundern: das knallige Gelb der Pappeln und Birken, die orange bis blutrot verfärbten Sträucher und blass bläulichen Moose bieten tolle Motive. Tiere beginnen nun langsam, sich in die Wälder zurückzuziehen, auch bedingt durch die in Alaska extrem beliebte Jagdsaison. Es ist aber auch die Brunftzeit der Elche und in geschützten Bereichen wie im Denali Nationalpark hat man nun gute Chancen, eines dieser imposanten Tiere mit großem Schaufelgeweih auf der Suche nach einer Elchkuh zu entdecken. Mitte September endet dann die touristische Saison und das Land verfällt wieder in seinen Dornröschenschlaf - bis zum nächsten Frühling …
Lust auf Alaska bekommen?
Auf unserer Restplatzseite werden Sie vielleicht fündig, und eine unserer Alaska-Reisen steht bereits in den Startlöchern und hat noch Plätze frei. Ansonsten kontaktieren Sie einfach unser Alaska-Team Hendrik und Freddy. Die beiden Alaska-Profis helfen Ihnen gerne weiter!
*Carla Ballhausen, unsere Alaska-Spezialistin

Carla leitet seit 2017 für Wigwam Reisen Touren durch Alaska und Nordwestkanada und liebt es, in der Zeitspanne eines deutschen Sommers im Norden gleich drei Jahreszeiten erleben zu können.