von Petra Huber

Abenteuerreise Kirgistan

Gefilzter Hut und saure Milch...

... man könnte fast meinen, dass es sich um einen Bericht über ein Erlebnis in den bayerischen Bergen handelt. Passend zumKlischee mit Kuhglockengeläut, Alpenromantik und Hirtenstock. Völlig verkehrt.

Als Wanderführerin, Almhirtin und Reisende nehm ich Sie mit auf meine Kirgistan-Reise. Oder besser gesagt: "Meine Erlebnisreise auf den Spuren der Nomaden".

 

Fernweh

Bei einem netten Abend mit Freunden und nach ein paar Ramazottis wurden wir kreativ und schweiften mit Fernweh in Gedanken um die halbe Weltkugel mit all den interessanten Reisezielen. Wir wollten ein „aussergewöhnliches“ Reiseziel aussuchen - ein Reiseziel, das keiner im Bekanntenkreis kannte. In ein Land, dass etwas exotischer klingt, als die bekannten, klassischen Reiseländer.

Nun, wir wollten in eine Gegend mit wilden, weiten Landschaften, ursprünglichen Bergen und einer Kultur mit interessanten Menschen.

Die Mongolei war unser erster Gedanke... Auf den Spuren der geheimnisvollen Seidenstraße. Oder Kirgistan... Kirgisistan, Kirgisien - wie spricht man das eigentlich aus? Da wollen wir hin – in ein Land, bei dem wir nicht wissen, wie man es genau ausspricht. Perfekt – das ist es...

 

Nomadenleben in Kirgistan

Ein paar Monate später, Anfang August, sitzen wir auf dem Boden auf gefühlt 10 dicken, übereinander geschichteten Filzteppichen, in einer Jurte am über 3.000m gelegenen Songkul-See und essen mit einer Nomadenfamilie zu Abend. Der Songkul liegt inmitten einer alpinen Landschaft und gilt als absolutes Naturjuwel Kirgistans. Die sattgrünen Weiden locken jährlich zahlreiche Nomadenfamilien mit ihren Tieren (hauptsächlich Pferde, Schafe und Rinder) zur Beweidung der Flächen. Jede Familie besitzt mindestens eine Jurte, in der gegessen, geschlafen und gelebt wird. Für Touristen wird meist eine eigene Jurte angeboten, die mittlerweile oft sogar mit einer Art Feldbetten bestückt ist für etwas mehr Komfort.

Die Jurte ist das traditionelle Zelt der Nomaden in Zentralasien, das vor allem in der Mongolei, Kirgisistan und Kasachstan verbreitet ist. Der Holzrahmen einer Jurte besteht aus 4 oder 5 Scherengittern für die Wand und ist mit ein bisschen Know How und Übung relativ leicht aufzubauen. Schließlich müssen die Nomadenfamilien ihr "Heim" im Sommer oft auf- und wieder abbauen, wenn sie von grüner Weide zu grüner Weide ziehen. Viele kirgisische Familien haben mongolische Wurzeln und deshalb sind ihr Lebensstil und auch ihre Bräuche sehr ähnlich zur Mongolei. Der Türrahmen besteht aus einer festen Holztüre ist immer in den Süden gerichtet.

Jeder der einmal ein paar Tage bei den Nomaden und Hirten in Kirgistan oder in der Mongolei verbracht hat, wird auch den Hauch von Freiheit spüren und in das einfache Leben in und mit der Natur schnuppern und sicherlich genießen. Wir fühlten uns bei den Nomaden herzlich aufgenommen und konnten uns wirklich ein gutes Bild von dem Nomadenleben mit einem ständigen Weiterziehen machen.

Das Innere der Jurte ist oft wie ein Kunstwerk

Typisch Kirgistan: Kumys und Laghman

Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit wird bei den Kirgisen groß geschrieben. Auch wenn die Nomaden recht einfach leben, laden sie trotzdem fürs Leben gern Gäste zum Essen oder zu einem Getränk in ihre Jurten ein.

Als Vorspeise gibt es oft die traditionelle Nudelsuppe „Laghman“ (Suppe mit langgezogenen Nudeln, Gemüse und Fleisch) und dazu wie zu jeder Mahlzeit das frisch gebackene Fladenbrot Lepjoschka. Das sollte wirklich jeder Kirgistan-Besucher probieren.

Nach dem Essen bietet uns Nomaden-Mama Aigul eine Schale des Nationalgetränks  „Kumys“ (vergorene Stutenmilch) an.

Um dieses etwas gewöhnungsbedürftige Getränk kommt wohl kein Kirgistan-Tourist herum. Es gehört bei den Kirgisen, vor allem bei den Nomaden zum Hauptgetränk.

Der säuerliche Geschmack von der Gärung lässt uns erst einmal die Stirn runzeln und ist schon eher gewöhnungsbedürftig. Von dem darin enthaltenen Alkoholanteil einmal abgesehen - in Kirgistan trinken sogar die Kinder Kumys.

In Kirgistan wird die Milch der Stuten getrunken

Das Glück der Erde....

... liegt auf dem Rücken der Pferde. Der Bezug zu Pferden ist in Kirgistan sehr ausgeprägt. Kirgistan ist durch Nomadenstämme entstanden und bei den Nomaden spielt die Viehzucht natürlich eine große Rolle. Schon die Kleinsten sitzen hier fest im Sattel und wachsen somit ganz selbstverständlich auf dem Rücken der Pferde auf. Die kirgisischen und mongolischen Nomaden gelten als Meister im Reiten. Mehrmals im Jahr finden Reiterfeste statt, bei denen es zeitweise recht wild hergeht und man ab und an schon einen guten Magen braucht als Zuschauer.

Bei dem Spiel Kok-Boru versuchen die Reiter vom Sattel aus dem Gegner eine tote Ziege, die als Spielball gilt, zu entreissen. Die oftmals jungen Burschen zeigen hier vollsten Einsatz und geben alles, auch wenn sie dadurch manchmal eine Verletzung oder einen Absturz riskieren.

Bei dem Spiel "Kyz Kumai" versuchen die Männer vom Pferd aus, ein Mädchen zu küssen. Als Retourkutsche darf das Mädchen in der nächsten Runde dem Mann mit der Peitsche einen Schlag verpassen... Nicht gerade zaghaft oder?

Um ein bisschen das Gefühl des Nomadenlebens zu bekommen, empfehle ich jedem Kirgistan Besucher, sich selbst dort auch einmal in den Sattel zu schwingen und durch die weitläufige Naturlandschaft Kirgistans zu galoppieren. Dieses Erlebnis gehört quasi zu jeder Kirgistan-Reise. Das Freiheitsgefühl stellt sich bei einem Ausritt von selbst ein...

Kalpak - kirgisischer Filzhut

Was jedem Besucher von Kirgistan sicherlich sofort auffallen wird - sowie die kirgisischen Frauen ein Kopftuch tragen, so tragen die kirgisischen Männer typischerweise oft einen traditionellen Kalpak. Hierbei handelt es sich um einen weißen kegelförmigen Filzhut mit schwarzem Stickereimuster. Dieser Hut wird hauptsächlich von Männern von Zentralasien über den Kaukasus und die Türkei bis zum Balkan getragen.

Besonders ältere Männer sind mit diesem Hut zu sehen. Egal ob im Alltag beim Hüten von Tieren, auf dem Markt oder bei Festen. Der Kalpak geht immer...

Bunte Märkte der Seidenstraße

Ein besonderes Flair bietet der Besuch eines traditionellen Marktes. Einer der beeindruckendsten und bekanntesten Märkte ist sicherlich der Basar in Osch. Hier feilschen Bauern und Halbnomaden aus Kasachstan und Kirgistan mit Tataren und Tadschiken um Stoffe, Teppiche, Pferde, Nutztiere und Esswaren. Schon bei Eintritt in den Basar fühlt man sich in die Zeit der antiken Seidenstraße versetzt. Früher wurde vor allem Seide (woher die Seidenstraße ihren Namen hat), Wolle, Gold und Silber gehandelt. Fotofans kommen bei den vielen bunten Farben und Marktszenen voll auf ihre Kosten.

Nomaden, Seidenstraße und Himalaya

...alles in einer Reise zusammengefasst, können Sie bei unserer WIGWAM Natur Reise "Kirgistan & Usbekistan" erleben. Lassen Sie sich von dem Charme Kirgistans und Usbekistans begeistern.

Wir von WIGWAM bereisen Zentralasien in kleinster Gruppe mit Kleinbussen und Allrad-Fahrzeugen mit ortskundigem, deutschsprachigen Reiseleiter. Vom Thien-Shan Hochgebirge Kirgistans bis zu den Handelsstädten Buchara und Samarkand an der sagenumwobenen Seidenstraße Usbekistans.

Auch als Privatreise ab 2 Personen ist die Reise durchführbar.

 

21 Tage Naturreise - Kirgistan & Usbekistan
ab € 4.260,-
Pictogramm für Expeditionen und Trekkingtouren bei Wigwam
Erlebnisreise durch Zentralasien: Seidenstraße, Tien-Shan-Gebirge, Sonkul-See, Tscharyn-Canyon und Almaty

Lassen Sie sich von uns beraten! +49 (0)8379 920 60

Herzlichst

Petra Huber

 

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